Northland - Tag 5
09. Dezember 2023 • 5 Minuten • 936 Wörter • Andere Sprachen: English
Inhaltsverzeichnis
Am nächsten Morgen fuhren wir zeitig wieder nach Tutukaka, wo wir relativ schnell lernten, dass heute nur noch 4 von 5 Mitgliedern unserer gestrigen Gruppe weitermachen würden. Eine große Überraschung war das jedoch nicht, da der heute fehlende sich gestern schon sehr schwer getan hatte und öfter am Beckenrand hing als im Wasser zu schweben. 😅 So würden wir aber auch noch weniger Zeit für die Übungen benötigen, was auch nicht schlecht war.
Nachdem wir unsere Ausrüstung auf dem Boot verstaut hatten gab es noch eine kurze Besprechung mit Charlie, bevor die anderen Gruppen auch schon eintrafen, mit denen wir heute zu den Poor Knights fahren würden. Kurz darauf ging es auch schon los.
Poor Knights Islands
Die Fahrt zu den Inseln dauerte etwa eine knappe Stunde. Wir hatten heute bestes Wetter erwischt und man konnte die Inseln schon von Weitem sehen. Kurz bevor wir ankamen wurde uns das Zeichen gegeben, dass wir unsere Ausrüstung vorbereiten und anziehen sollten, da alles ganz schnell gehen würde, sobald wir angelegt hatten.
Die Tauchgänge selbst dauerten leider gar nicht so lange wie erwartet, was vor allem aber auch daran lag, dass die anderen beiden Mitglieder unserer Gruppe größer waren und etwas mehr Luft zum atmen brauchten als wir. Wir konnten die meisten Übungen bereits heute abschließen und durch die kürzeren Wartezeiten war es auch nicht ganz so kalt wie gestern im Pool. Insgesamt tauchten wir bis auf etwa 12 m hinab und hatten sogar das Glück, einen kleinen Rochen auf einem Felsen zu sehen. Außerdem sahen wir ein paar komisch aussehende pink-durchsichtige gurkenförmige Dinger rumliegen, die Charlie dann aufhob und sich wie das Horn eines Einhorns an die Stirn hielt. 🦄 Überraschenderweise waren die sogar hart und rau und nicht so glitschig weich wie sie aussahen. Zum Schluss entdeckten wir noch einen kleinen Kugelfisch in unaufgeblasener Form, der sehr putzig aussah.
Einige bunte Fische und Nudibranches waren auch dabei - das was Schnecken an Land an Farbe fehlt, machen sie unter Wasser auf jeden Fall wett. Da wir primär ja doch noch zum Lernen da waren, würden wir nur leider erst beim letzten Tauchgang eine GoPro mitnehmen dürfen.
Zwischen den Tauchgängen machten wir eine Mittagspause auf dem Boot, während der wir mit Heißgetränken versorgt wurden und mit den anderen Tauchern reden konnten. Die anderen beiden kamen tatsächlich auch aus Auckland: der eine arbeitete als Arzt und der andere beim größten Molkereiunternehmen Neuseelands. Der Arzt hatte sich mit seiner Seekrankheit eventuell nicht das beste neue Hobby ausgesucht, aber mithilfe einer Reisekrankheitsbrille konnte er es angeblich gut aushalten. Die Dinger sehen zwar sehr witzig aus, scheinen aber zumindest zu funktionieren. 🤓
Nach dem zweiten und letzten Tauchgang für diesen Tag hatten wir noch etwas Zeit, bis die anderen Gruppen zurück kommen würden, weshalb wir noch schnorcheln gehen konnten. Wirklich viel sah man an der Stelle leider nicht, da das Wasser zu tief und trüb war. Als wir zurück schwommen, bemerkten wir jedoch einen Haufen an Fischen die sich direkt unter dem Boot tummelten.
Oberhalb der Gezeitenlinie sind die Inseln ebenso beeindruckend, vor allem jetzt zum Sommeranfang, wenn sie von Massen blühender Pōhutukawa rot gefärbt sind.
Es wird vermutet, dass Kapitän James Cook den Poor Knights Islands ihren europäischen Namen gab, als er im November 1769 vorbeisegelte - die scharlachrot blühenden Pōhutukawa-Bäume erinnerten ihn anscheinend an die Süßspeise “Arme Ritter”.
Die Inseln sind heute die Heimat einiger einzigartiger Pflanzen und ungewöhnlicher Tiere, die seit mehr als 100.000 Jahren isoliert vom neuseeländischen Festland gelebt haben. Eine Reihe von Arten ist nur auf den Inseln zu finden. Die Tuatara (eine endemische Reptilienart aus Neuseeland) auf den Poor Knights ist angeblich so alt wie die Dinosaurier.
Nach der Ankunft zurück im Hafen von Tutukaka ging es für uns wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Bei den Stellplätzen hier in der Region besteht die Regel, dass man innerhalb eines bestimmten Zeitraums nur eine Nacht an jeweils einem Platz schlafen darf, weshalb wir es heute bei dem Dritten und Letzten versuchen würden.
Tutukaka Coast
Diesmal etwas nördlicher, direkt am Strand gelegen, fanden wir diesen dann auch ziemlich voll vor. Da wir uns den Strand aber sowieso ansehen wollten, blieben wir erstmal stehen, in der Hoffnung, dass später noch ein Parkplatz zwischen den Pfeilen frei werden würde.
Matapōuri Bay
Die Matapōuri Bay ist einer der unberührtesten weißen Sandstrände an der Tutukaka-Küste.
Wir liefen am Strand entlang und entdeckten einen kleinen Trampelpfad, der den Hügel hinauf führte. Mit Flipflops an den Füßen und etwas geschlaucht vom Tauchen hatten wir ursprünglich nicht vor, weit zu laufen, aber entschieden uns trotzdem dazu, dem Weg zu folgen. Die erste Abzweigung führte zu einer kleinen Bucht, die jedoch schon größtenteils im Schatten lag.
Danach ging es weiter den Hügel hoch, bis man einen wunderschönen Ausblick über die felsige Küste hatte.
Etwa eine halbe Stunde später ging es dann steil bergab, zu einer weiteren kleinen Bucht, die noch schöner war als die Erste.
Whale Bay
Der weiße Sandstrand wurde von Pōhutukawa Bäumen eingerahmt und das Meerwasser sah kristallklar aus.
In der Nähe des Wassers entdeckten wir was aussah wie Tropfen, die auf dem Sand liegen blieben. Vermutlich waren das eher Überreste von Quallen oder Ähnliches, hatte aber einen coolen visuellen Effekt.
Wir genossen noch etwas den wunderschönen Anblick auf die idyllische Bucht, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Da sich die Parkplatzsituation nicht wirklich verbessert hatte, aber einige andere Camper auch außerhalb der Pfeile standen, blieben wir für diese Nacht trotzdem hier. Morgen stand uns schließlich wieder ein früher Tag bevor.